Diese Parallelen wurden im Rahmen einer Tagung zur Public History in der Lehre, die am 25. und 26. September 2025 an der FernUniversität Hagen stattfand, besonders deutlich. Auf Einladung von Prof. Felix Ackermann stellte Prof. Christina Späti, Dekanin der Fakultät Geschichte, dort die Arbeiten unserer Masterstudierenden vor. Die Begegnung bot Gelegenheit, die pädagogischen Ansätze beider Institutionen direkt zu vergleichen und vielversprechende Kooperationsmöglichkeiten zu identifizieren.
An der FernUniversität Hagen recherchierten Geschichtsstudierende im Frühjahrsemester 2025 unter Leitung von Prof. Felix Ackermann nach Opfern der NS-Gewaltherrschaft, die Spuren in den Arolsen Archives hinterlassen haben, dem weltweit grössten Archiv zu den Opfern und Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie enthalten rund 30 Millionen Originaldokumente, die von KZ-Häftlingen und anderen Verfolgten erzählen. Ebenso bewahren sie persönliche Gegenstände von ehemaligen KZ-Häftlingen auf. Die Studierenden hatte zur Aufgabe, die Biografien von ausgewählten Fällen zu rekonstruieren und damit die Geschichten von Menschen sichtbar zu machen, deren persönliche Gegenstände bis heute nicht an die Angehörigen zurückgegeben werden konnten.
Auch im Modul 2 des Masterstudiengangs Geschichte der FernUni Schweiz befassten sich die Studierenden im Frühjahrsemester 2025 mit Opfern der Nazi-Gewaltherrschaft. Unter Leitung von Prof. Christina Späti widmeten sich die Studierenden den noch kaum erforschten Schweizerinnen und Schweizern, die zur Nazi-Zeit im Ausland lebten und aus den unterschiedlichsten Gründen von nationalsozialistischen Organen verhaftet und unter Umständen deportiert wurden. Jede und jeder Studierende befasste sich mit einem Fall, dessen Verfolgungsgeschichte sie anhand von im Schweizerischen Bundesarchiv gelagerten Dossiers rekonstruierten. Damit brachten sie Schicksale ans Tageslicht, die zwar zahlreiche Spuren in den Dossiers des Bundesarchivs hinterlassen haben, von der Öffentlichkeit aber weitgehend vergessen worden sind.
Die aufgezeigten Parallelen verdeutlichen, wie viel Potenzial in einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den beiden Fernuniversitäten liegt. Ein institutioneller Austausch könnte nicht nur den Studierenden beider Hochschulen neue Lernmöglichkeiten eröffnen, sondern auch die internationale Sichtbarkeit der FernUni Schweiz stärken.