Mathematikerinnen und Mathematiker aus Italien, der Schweiz und Österreich haben sich auf dem Campus von FernUni Schweiz in Brig getroffen, um ihre neuesten Forschungsergebnisse über Primzahlen zu präsentieren. Die Konferenz Arithmetica Transalpina, organisiert von Professor David  Loeffler, fand am 17. Oktober 2025 statt und setzte ein starkes Zeichen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Zahlentheorie.

«Die Schweiz verfügt – ebenso wie ihre Nachbarländer – über besonders aktive Forschungsgruppen in der Arithmetik. Da lag es nahe, Brig als Treffpunkt zu wählen», erklärt Loeffler. Die Stadt im Herzen der Alpen bot den idealen Rahmen für wissenschaftlichen Austausch über Landesgrenzen hinweg.

Zu den Teilnehmenden gehörten renommierte Forschende wie Wieslawa Niziol und Pierre Colmez vom französischen CNRS, Andrew Graham von der Universität Oxford sowie Andreas Langer von der Universität Exeter. Ihre Beiträge verliehen der Tagung internationale Strahlkraft. Für die noch junge Fakultät für Mathematik von FernUni Schweiz war die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit, sich gemeinsam mit Partnern wie der ETH Zürich und den Universitäten von Mailand, Padua, Genua und Wien zu vernetzen.

Im Mittelpunkt der Konferenz stand die p-adische Zahlentheorie – ein faszinierendes Teilgebiet der Mathematik, das die Eigenschaften von Primzahlen erforscht. Sie basiert auf einem ungewöhnlichen Zahlensystem, in dem das Konzept von «Grösse» neu definiert wird: Zahlen, die im gewohnten System gross erscheinen, können dort plötzlich klein sein. «Diese arithmetische Spiegelwelt folgt eigenen, konsistenten Regeln und erlaubt uns, vertraute Probleme aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten», erläutert Loeffler. 

Doch die Tagung zeigte auch, dass abstrakte Mathematik weit mehr ist als reine Theorie. «Die Zahlentheorie spielt eine entscheidende Rolle in unserem Alltag – insbesondere in der Kryptografie, also der sicheren Datenübertragung», betont Loeffler. «Ob beim Online-Banking, beim Bezahlen mit Kreditkarte oder beim Abrufen von E-Mails über ein öffentliches WLAN – überall steckt Zahlentheorie dahinter.» 

Mit Arithmetica Transalpina ist es den Organisatoren gelungen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Sprach- und Landesgrenzen hinweg zu verbinden – ein Symbol für die gemeinsame mathematische Kultur des Alpenraums. 

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