Die von Experten begutachtete Studie, die im Journal of Global Health veröffentlicht wurde, analysierte Daten von mehr als 6’600 Familien mit einem Kind mit einer Entwicklungsstörung - Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Sprachentwicklungsstörung, Down-Syndrom, Williams-Beuren-Syndrom und geistige Beeinträchtigung - aus 70 Ländern.
Die Eltern wurden gebeten, einen Online-Fragebogen über ihre familiäre Situation und über ihre Ängste und Sorgen während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie auszufüllen. In der Schweiz haben über 300 Familien an der Studie teilgenommen.
Inwieweit sind Familien und ihre Kinder mit Entwicklungsstörung von der COVID-19-Pandemie betroffen
Die Autoren/innen interessierten sich dafür, wie sich die Ängste von Eltern und Kindern im Laufe der Zeit entwickelten, und wollten mit Hilfe einer mehrstufigen Modellierung quantifizieren, inwieweit Familien und ihre Kinder mit Entwicklungsstörung von der COVID-19-Pandemie betroffen waren und wie ihre Ängste durch Faktoren des Landes, der Familie und des einzelnen Kindes, wie z. B. dessen Gesundheit oder andere individuelle Unterschiede oder Sorgen, gemildert oder verschlimmert wurden. Da die Angstwerte wahrscheinlich von nationalen demografischen Merkmalen oder der regionalen Politik (Landesebene: z. B. Anzahl der Todesfälle, Übergewicht in der Bevölkerung, Investitionen in die medizinische Notfallversorgung), dem Familienkontext (Familienebene: z. B. Sorgen um die Sicherheit der Familie, Familienkonflikte) und den Kontextfaktoren des Kindes (Kinderebene: z. B. Sorgen über den Verlust von Routine oder darüber, selbst krank zu werden), haben die Autoren/innen Daten über die Entwicklung der Pandemie, die Reaktionen der Regierungen und strukturelle Beschreibungen der Länder vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, der Universität Oxford und dem CIA World Factbook in einen mehrstufigen Datensatz integriert.