Die Macht des Yen ĂŒber den Dollar

Der US-Dollar nimmt im internationalen Handel eine dominierende Stellung ein: UngefĂ€hr 40 % aller Transaktionen werden in Dollar abgewickelt, wobei nur 10 % dieser Transaktionen die Vereinigten Staaten betreffen. In einer kĂŒrzlich erschienenen Forschungsarbeit untersuchten Prof. Dr. CĂ©dric Tille und seine Co-Autorinnen und -Autoren, welche Rollen die wirtschaftlichen Grundlagen und die wirtschaftspolitischen Entscheidungen bei der Verwendung von WĂ€hrungen einnehmen, wobei sie insbesondere den Dollar, den Euro und den Yuan gegenĂŒbergestellt haben.

Die wirtschaftlichen Grundlagen

Es ĂŒberrascht nicht, dass je grösser das Land ist, umso hĂ€ufiger wird die entsprechende LandeswĂ€hrung im wirtschaftlichen Austausch verwendet. Dies gilt sowohl fĂŒr den Dollar als auch den Euro. DarĂŒber hinaus neigen Unternehmen in Branchen mit Ă€hnlichen Produkten, wie z. B. im Rohstoffbereich, dazu, die gleiche WĂ€hrung zu verwenden, um Preisschwankungen gegenĂŒber der Konkurrenz zu vermeiden. Dieser Aspekt kommt jedoch nur dem Dollar zugute, grösstenteils aufgrund einer gewissen TrĂ€gheit, da der «Greenback» schon vor der EinfĂŒhrung des Euro in Gebrauch war.

Politische Entscheidungen

WĂ€hrend die europĂ€ischen Behörden die Verwendung des Euro nicht aktiv gefördert haben, sondern es dem Markt ĂŒberliessen, ist fĂŒr die chinesischen Behörden das Gegenteil der Fall. Die chinesische Zentralbank hat Strukturen fĂŒr Devisentransaktionen (Swaps) mit den Pendants anderer LĂ€nder eingerichtet, um die Verwendung des Yuan zu unterstĂŒtzen. Obwohl die WĂ€hrung noch wenig genutzt wird, nimmt ihre Bedeutung zu.

Unsere Analyse zeigt, dass die Massnahmen die Bedeutung des Yuan gestÀrkt haben, in erster Linie in LÀndern, in denen ein starker Austausch mit China stattfindet. Und dies grösstenteils zum Nachteil des Dollars.

Der Yuan hat den Dollar bei weitem noch nicht entthront, aber der Trend geht zugunsten der chinesischen WĂ€hrung. Fortsetzung folgt.

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[1] Georgios Georgiadis, Helena Le Mezo, Arnaud Mehl, et Prof. Dr. CĂ©dricTille, Fundamentals vs. policies: can the US dollar’s dominance in global trade be dented?, Arbeitspapier 2574, EuropĂ€ische Zentralbank. Die in diesem Artikel aufgefĂŒhrten Ansichten sind die der Autorinnen und Autoren. Sie geben nicht die Ansichten der EZB oder des Eurosystems wieder und sind nicht als solche zu verstehen.

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