Die Bewertungssysteme stellen eine grosse Herausforderung im Hochschulbereich dar, sowohl an traditionellen als auch an FernuniversitÀten. Wie kann man in einer digitalen Welt qualitativ hochwertige Online-Bewertungsmethoden konzipieren, die die akademische IntegritÀt bewahren und fördern?

Diese Frage beschĂ€ftigt besonders unser Team von pĂ€dagogischen Ingenieurinnen und Ingenieuren des Dienstes EDUDL+. In der Tat ist die QualitĂ€t der Online-Bewertungsmethoden von zentraler Bedeutung fĂŒr das Lehrmodell der FernUni Schweiz. Angesichts der strategischen Bedeutung dieses Themas finanziert der Forschungs-, Entwicklungsund Kooperationsfonds der FernUni Schweiz die Entwicklung eines Forschungsprojektes und eines Arbeitshandouts fĂŒr Lehrteams.

Welche Arbeit wurde im Rahmen dieses Projekts bereits geleistet?

Dieses Projekt setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Forschungsteil und einem Teil zur UnterstĂŒtzung der Lehrteams. Der Forschungsteil wurde anlĂ€sslich eines wissenschaftlichen Seminars im FrĂŒhjahr 2023 mit 35 Expertinnen und Experten, Dozierenden, Studierenden, institutionellen FĂŒhrungspersonen und PĂ€dagoginnen und PĂ€dagogen der FernUni Schweiz, aber auch von anderen UniversitĂ€ten in der Schweiz, Europa und Kanada durchgefĂŒhrt.

Ausgehend von dieser Arbeit haben wir die Ergebnisse des Seminars genutzt, um einen wissenschaftlichen Artikel zu verfassen, Ressourcen zu produzieren und einen Workshop zur Gestaltung von Evaluationen zu entwickeln.

Es soll Lehrteams dazu bringen, ihre Bewertungsmethoden vollstĂ€ndig auf ein Online-Format umzustellen. Wir haben diesen Workshop zunĂ€chst fĂŒr die Teams der FernUni Schweiz konzipiert, fĂŒr welche dieser bereits zweimal ausgefĂŒhrt wurde. Inzwischen wurden wir eingeladen, denselben Workshop auch an der Hotelfachschule Lausanne (EHL) und der UniversitĂ€t Freiburg durchzufĂŒhren.

Solche Einladungen ermöglichen es uns, die Sichtbarkeit der Expertise der FernUni Schweiz zu erhöhen, unsere Praktiken durch das Einholen weiterer RĂŒckmeldungen zu verbessern und die Beziehungen zu anderen Hochschulen im Sinne des akademischen Austauschs und der gemeinsamen Nutzung weiterzuentwickeln.

Woraus besteht der Workshop?

Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse haben wir einen Workshop zusammengestellt, der auf einem methodologischen und dokumentierten Rahmen basiert und Lehrteams dazu anregt, ĂŒber Online-Bewertungsmethoden nachzudenken, die das Risiko des Schummelns von vornherein verringern, sowie ĂŒber die besten Wege, diese Ziele zu erreichen – einschliesslich all der Möglichkeiten, die das Internet bietet. Die Teilnehmenden können verschiedene Bewertungsmethoden (wieder-)entdecken und sic hFragen stellen wie:

  • Welche verschiedenen Bewertungsmethoden gibt es, um den Erwerb der angestrebten Kompetenzen zu ĂŒberprĂŒfen?
  • Welche Elemente tragen dazu bei, die QualitĂ€t dieser Bewertungsmethoden zu erhöhen?
  • Wie können diese Bewertungsmethoden kohĂ€rent in das gesamte Modul integriert werden?
  • Wie können die Studierenden auf diese Bewertungsmethode vorbereitet werden?

Was sind die nÀchsten Schritte im Rahmen des Projekts?

Der Workshop, der ursprĂŒnglich in einem synchronen Gruppenformat angeboten wurde, wird so angepasst, dass er asynchron und individuell zugĂ€nglich ist. So können Lehrteams ihr Bewertungssystem autonomer ĂŒberdenken, wĂ€hrend sie bei Bedarf individuelle Hilfe von EDUDL+ erhalten. Das Tool und seine Ressourcen werden auf der Website der FernUni Schweiz frei zugĂ€nglich veröffentlicht und die Inhalte werden nach und nach mit konkreten Modellen fĂŒr qualitativ hochwertige Online-PrĂŒfungen erweitert.

Auf wissenschaftlicher Ebene ist dieser Bereich noch wenig theoretisiert. Der wissenschaftliche Artikel, der Evaluationen nach verschiedenen Kriterien charakterisiert, wurde vom «Open Journal of Education» angenommen und wird zeitnah veröffentlicht.

Zugesprochener Betrag: CHF 11’700

Jean-Michel Jullien

Leiter Dienst EDUDL+

«Wir hoffen, dass diese Veröffentlichung den akademischen Austausch anregen wird, um unser Expertinnen- und Expertennetzwerk weiter auszubauen. Wir beabsichtigten, weitere Partner fĂŒr zukĂŒnftige Projekte zur allgegenwĂ€rtigen Frage zu gewinnen: Wie können qualitativ hochwertige Online-PrĂŒfungen an UniversitĂ€ten im digitalen Zeitalter aufgebaut werden?»

Weitere News

Professor/in fĂŒr neuere und neueste Geschichte (Open Rank, 100%)

Geschichte Weiterlesen

Experte/Expertin im Forschungsmanagement fĂŒr die Stabsstelle Forschung (80–100%)

FernUni Schweiz Weiterlesen

Professur fĂŒr digitale Bildungstechnologien im Fernstudium (100%, open-rank)

Weiterlesen

Rektorin oder Rektor

FernUni Schweiz Weiterlesen

Die Vergessenen der «Trente Glorieuses»

Geschichte Weiterlesen