Prof. Dr. Nicolas Rothen trat am 1. März 2023 sein Amt als Vizerektor Forschung der FernUni Schweiz an. Er ist seit 2018 Professor in Psychologie und erläutert uns die Chancen und Herausforderungen seiner neuen Funktion.

Welche Bedeutung hat diese Nominierung für Sie?

Ich fühle mich geehrt, dass ich für dieses Amt als Nachfolger von Prof. Dr. Walter Perrig gewählt wurde. Ohne sein beharrliches Engagement würde die Forschung an der FernUni Schweiz nicht dermassen herausragend sein, wie das heute bereits der Fall ist. Von diesem persönlichen Aspekt der Nominierung abgesehen, liegt die Bedeutung vor allem darin begründet, dass wir – die FernUni Schweiz – dieses Amt aus den internen Reihen der eignen Professorenschaft besetzen konnten. Darin kann man erkennen, dass der nachhaltige Ausbau der FernUni Schweiz hinsichtlich ihrer strategischen Ziele erfolgreich vonstattengeht. Letztendlich will sie in der schweizerischen und internationalen Hochschullandschaft als eigenständige, vollwertige Universität mit exzellentem Ruf wahrgenommen werden. Diese Verantwortung wird nun immer mehr direkt an die internen Mitarbeitenden übertragen. Dazu braucht es ausnahmslos den unablässigen Einsatz jeder einzelnen Person. 

Welche Ziele verfolgen Sie in dieser Funktion im ersten Jahr? Und wie setzen Sie sich dafür ein, allen Forschenden der FernUni Schweiz ein optimales Umfeld für exzellente Forschung zu bieten?

Es ist kein Geheimnis, dass die FernUni Schweiz 2027 als vollwertige Universität akkreditiert werden will. Damit verbunden sind einige praktische Aspekte, die frühzeitig geklärt werden müssen. Ein solcher Aspekt ist z. B. das Promotionsrecht, welches wir als universitäres Institut noch nicht besitzen. Entsprechend werde ich mich dafür einsetzen, dass dieser und ähnlich wichtige Punkte rasch geklärt werden, damit uns 2027 nichts im Weg steht, als vollwertige Universität akkreditiert zu werden. Des Weiteren möchte ich schnellstmöglich die Stabsstelle des Vizerektorats Forschung besetzen und eine Anlaufstelle zur Forschungsunterstützung schaffen, beispielsweise für die Verfassung von Projektanträgen für verschiedene Fördergefässe wie den Schweizerischen Nationalfonds. Nicht zuletzt möchte ich alle Kolleginnen und Kollegen an der FernUni Schweiz dazu ermutigen, Kontakt mit mir aufzunehmen, wenn es darum geht, die Forschungsbedingungen zu optimieren. Ich bin fast täglich in Brig und nehme mir gerne persönlich Zeit, um forschungsbezogene Anliegen zu besprechen.

Welche Herausforderungen sehen Sie für sich als Vizerektor Forschung?

Ich spreche nicht so gerne von Herausforderungen, sondern viel lieber von Chancen, die optimal genutzt werden wollen. Eine erste solche Chance sehe ich in der Akkreditierung der FernUni Schweiz als Universität im Kanton Wallis im Jahr 2027. Dazu gehört einerseits, das Promotionsrecht zu erlangen, sowie andererseits, der Forderung nachzukommen, die Forschung der Fern- Uni Schweiz an deren Hauptsitz in Brig weiter auszubauen.

Wie sehen Ihre neuen Aufgaben konkret aus?

Gegenwärtig versuche ich, vor allem schnellstmöglich einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Reglemente und Strategiepapiere der FernUni Schweiz zu gewinnen. Gleichzeitig nehme ich mich den Anliegen der Forschenden an. Das können beispielsweise Anträge an die Direktion zur Anschubfinanzierung für geplante Drittmittelanträge sein oder Unterstützungsschreiben für Gastforschende, welche Drittmittel für einen Forschungsaufenthalt einwerben möchten. Im Herbst ist auch wieder ein Forschungstag an der FernUni Schweiz in Brig angedacht, dessen Planung ich demnächst in Angriff nehmen werde. Dabei sollen alle Forschenden des universitären Instituts Gelegenheit haben, ihre Anliegen vorzubringen, und wir werden darüber diskutieren, wie wir den Forschungsstandort Brig stärken können.

Wie positioniert sich die Forschung der FernUni Schweiz in der Schweizer Hochschullandschaft und international?

Die Forschung der FernUni Schweiz gewinnt auf nationaler sowie internationaler Ebene immer mehr an Bedeutung. Es werden erfolgreich kompetitive Drittmittelanträge verfasst. Die daraus resultierenden Befunde werden an internationalen Konferenzen präsentiert und auch in angesehenen internationalen Fachzeitschriften publiziert. Das heisst, gemessen an unserer Grösse kann man durchaus sagen, dass wir auf nationaler und internationaler Ebene als ernstzunehmende Forschungsinstitution wahrgenommen werden.

Prof. Dr. Nicolas Rothen

Prof. Dr. Nicolas Rothen hat an der Universität Bern in Psychologie promoviert, ist seit 2016 habilitiert und arbeitet seit Januar 2018 an der FernUni Schweiz, zuerst als Assistenzprofessor und seit 2020 als ausserordentlicher Professor an der Fakultät Psychologie. Er war stark in die Betreuung der deutschsprachigen Studiengänge der Fakultät involviert, insbesondere als Studiengangsleiter für den Bachelor- und Master-Studiengang, eine Funktion, die er bis Januar 2023 innehatte. Mit seiner Ernennung zum Vizerektor Forschung wird Prof. Dr. Nicolas Rothen auch in die Direktion der FernUni Schweiz aufgenommen.

Abschiedswort des ehemaligen Vizerektors Forschung: Prof. Dr. Walter Perrig

Mit der Ernennung von Prof. Dr. Nicolas Rothen zum Vizerektor Forschung setzt die FernUni Schweiz einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Universität. Ist es doch das erste Mal, dass ein Mitglied aus der Reihe der eigenen Professorenschaft in die Direktion gewählt wird. Als sein Vorgänger habe ich vor fünf Jahren, als emeritierter Professor und ehemaliger Vizerektor der Universität Bern, dieses Amt übernommen. Dies zu einer Zeit, in welcher die FernUni Schweiz erstmals begann, eigene Professorinnen und Professoren zu engagieren. Damit wurde eine spannende und rasante Entwicklung im Aufbau der Forschung eingeleitet. Heute sind über 20 bestqualifizierte Professorinnen und Professoren angestellt, die im Hochschulcampus Brig Forschungslabors betreiben, schon Millionen von Schweizer Franken an kompetitiven Drittmitteln beim Schweizerischen Nationalfonds und anderen Geldgebern eingeworben haben und ihre Forschungsergebnisse publizieren. Damit geht die Betreuung von Doktorierenden einher. So erfüllt die FernUni Schweiz bereits heute die wissenschaftlichen Voraussetzungen, um sich bei der nächsten Akkreditierung 2027 als Universität zu bewerben.

Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger?
Mit Prof. Dr. Nicolas Rothen übernimmt ein junger Wissenschaftler das Vizerektorat Forschung. Als Wissenschaftler und Professor bringt er grosse Erfahrung in seiner Disziplin, Psychologie, mit und ist mit exzellenten Universitäten im In- und Ausland sowie mit kantonalen und nationalen Behörden bestens vernetzt. Ich wünsche ihm bei seiner Tätigkeit viel Freude und Erfolg, und dass es ihm gelingen wird, das Promotionsrecht zu erlangen sowie die Forschung im Hochschulcampus Brig weiter auszubauen, sodass die universitäre Reputation der FernUni Schweiz stabil verankert und in die Welt hinausgetragen werden kann.

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