Das Projekt untersucht, warum viele Menschen in Deutschland, insbesondere Personen aus benachteiligten sozioökonomischen Schichten, keine Steuererklärung abgeben und dadurch auf mögliche Steuerabzüge verzichten. Dies führt dazu, dass das Steuersystem de facto weniger progressiv ist als politisch gewollt: Haushalte mit niedrigen Einkommen zahlen oft mehr Steuern, als sie eigentlich müssten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, welche Friktionen (sogenannte Hassle Costs) Menschen davon abhalten, eine Steuererklärung einzureichen. In einem Feldexperiment wird systematisch analysiert, welche Arten von Zeit-, Informations- und Verwaltungsaufwand als besonders hinderlich empfunden werden. Ziel ist es, besser zu verstehen, welche Faktoren die Einreichung einer Steuererklärung (und damit die Geltendmachung möglicher Steuerabzüge) erschweren, und wie sich diese Hürden reduzieren lassen.
Diligentia Foundation fördert Forschungsprojekt der FernUni Schweiz zu administrativen Hürden im Steuersystem
Fokus des Projekts
Gesellschaftliche Relevanz
Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Steuerprozesse für Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen und insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen den Zugang zu den ihnen zustehenden Steuerabzügen zu erleichtern. Die Resultate sind relevant für die Ausgestaltung von Steuersystemen und Sozialprogrammen in zahlreichen Ländern.
Förderung der Diligentia Stiftung
Die Förderung durch die Diligentia Stiftung bestätigt die wissenschaftliche Relevanz und gesellschaftliche Bedeutung dieses Forschungsprojekts. Die Stiftung unterstützt Vorhaben, die innovative Beiträge zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen leisten – genau wie dieses Projekt zur Vereinfachung und Verbesserung administrativer Prozesse innerhalb des Steuersystems.
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